„Lebenspuzzles“
Die Informationen des Fragebogens bilden Teile eines Lebenspuzzles ab.
Fragmente, die sich manchmal zusammenfügen lassen.
Nicht alle Teile fügen sich nahtlos zusammen, das Bild bleibt zu den Rändern
offen, und oft bleiben Teile übrig.
Wilhelm von Humboldt, ebenfalls Parkinson-Erkrankter, formulierte es in einem
Brief an : „Alle Handlungen dauern sechs mal so lange“ Die Darstellung
versucht für alle Aussagen der Befragten offen zu sein. Die geschilderten
Lebenserfahrungen sollen assoziativ im Hinblick auf die Deutungsmuster aus dem
Blickwinkel der Betroffenen im Hinblick auf ihren Einfluss auf die
Parkinson-Krankheit nachvollzogen werden. Diesem Deutungsstrang versuche ich
durch den Lebenslauf zu folgen.Derartige narrativ dargebotenen Fallgeschichten
sind das Gegenbild einer an Gruppenmittelwerten und Koeffizienten orientierten
Statistik. Denn es gibt auch Probanden, die sich der Statistik verweigern: Bei
anderen ziehen sich ndere ier werden Beziehungen zwischen unterschiedlichsten
Merkmalen innerhalb einer Lebensgeschichte thematisiert. Es fliessen
subjektive Empfindungen ein, in den Skizzen ist Platz für jene Deutungs-Spielräume,
den das auf gleichartigen Beobachtungen bestehende Statistikprogramm nicht
bieten kann.Sicher hätten es mehr der 238 Rückläufer Geschichten verdient,
aufgezeichnet oder gedeutet zu werden. Die hier vorgestellten – recht
unterschiedlichen beispielhaften Falldeutungen - stehen pars pro toto für
die Vielschichtigkeit des zurückerhaltenen Materials. Die
Auseinandersetzung mit Einzelfällen verweist stets vor allem auch auf die
eigene Deutungsohnmacht – und Unsicherheit.
„Das
Versagen im beruflichen Leben ließ mich in die Krankheit abgleiten“
„In den Augen meiner Mutter waren alle Frauen Nutten“
„Die
falsche Frau und eine neureiche Verwandtschaft geheiratet“
„Zu
langsam in allen Bereichen des täglichen Lebens"
„Die
Fallgeschichte der Kontoristin W??-??-02:
Selbst
das Geburtsjahr bleibt Ihr Geheimnis
„Allmählich
gewinnt das Gefühl der Entlastung und Pflege zu kurz gekommener Interessen“
„Gefühle
zeigen, Ängste aussprechen, nicht kämpfen, die Krankheit annehmen“